Museen im Montafon
Es erwartet Sie Museen zur Geschichte und Kultur des Montafons, der traditionellen Lebensweise der Montafoner Bevölkerung, die Prägung des Skisports im Tales, sowie auch Ausstellung zu den bildenden Künsten.
Was es zu sehen gibt:
Die original möblierte Wohnung, bestehend aus Küche, Kammer und Stube, gewährt Einblick in die traditionelle Wohnkultur der Talschaft. Besonders hervorzuheben ist der wohl älteste Montafonertisch aus dem Jahr 1712. In den Kellergewölben sind verschiedene traditionelle Werkstätten sowie eine Hammerschmiede eingerichtet. Im ersten Stock können Sie eine alte Bergschulklasse besichtigen. Seit 2022 bereichert die neue multimediale Ausstellung „WohlWolle – textiles Kulturerbe und zeitgenössische Mode“ die Dauerausstellung. Die „Zelle“ verweist auf die frühere Nutzung des Gebäudes als Bezirksgefängnis und thematisiert die Zeit des NS-Regimes im Montafon. Im Schopf finden Sie die Alpsennerei sowie als bauhistorische Besonderheit den wohl größten Kaminhut Vorarlbergs.
Kirchenführung St. Gallenkirch
Die Pfarrkirche St. Gallenkirch, ursprünglich im Jahr 1305 errichtet, gehört zu den schönsten Gotteshäusern des Landes. Die alttestamentlichen Deckengemälde (biblia pauperum) aus dem 18. Jahrhundert sind einmalig im süddeutschen Raum. Reste der wieder entdeckten gotischen Fresken im Chor weisen auf einen mittelalterlichen Vorgängerbau hin.
Dienstag 16.00 Uhr | Dauer: ca. 45 Minuten
Zur AnmeldungAlpin- & Tourismusmuseum Gaschurn
Ausgehend von der durch Einfachheit und Schönheit beeindruckenden Architektur des alten Holzhauses aus dem frühen 19. Jahrhundert sowie dessen ehemaligem Bewohner, dem Priester, Alpinpionier und Kirchenmusiker Franz Josef Battlogg (1836–1900), steht inmitten der beeindruckenden Bergkulisse von Silvretta und Verwall die Alpin- und Tourismusgeschichte des Montafons im Fokus des Museums. Diese wird in Dauer- und Wechselausstellungen präsentiert.
Öffnungszeiten:
20.06. – 26.10.
Dorfstrasse 9, 6793 Gaschurn
Tel.: +43 555674723
Was es zu sehen gibt:
In der Ausstellung können Besucher aller Altersgruppen die spannende Welt des Bergbaus erleben und bergmännische Lebensweisen aus vergangenen Zeiten kennenlernen. Im Mittelpunkt steht ein kleiner Schaustollen mit Grubenhunt und Bergmann. Historische Fotos und Schriftstücke, traditionelles Werkzeug sowie Erze aus dem Bergbaugebiet ergänzen die Sammlung. Zudem werden die sozialen Verhältnisse der Knappen und rechtsgeschichtliche Besonderheiten wie das Amt des Bergrichters thematisiert. Wechselnde Sonderausstellungen.
Was es zu sehen gibt:
Das Museum zeigt insbesondere die barocke Baukultur der Region. Die herausragende Architektur des frühbarocken Gebäudes sowie Meisterwerke des barocken Mobiliars bilden einen stimmungsvollen Rahmen für Ausstellungen zur Montafoner Kulturgeschichte sowie zur spannenden Historie der Standortgemeinde Bartholomäberg. Die Sonderausstellungen beziehen sich sowohl auf den lokalen Raum als auch auf die Schwerpunktthemen der anderen Montafoner Museen.
Silberbergwerk Batholomäberg
Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Welt der Bergknappen und erleben Sie unter der fachkundigen Führung die Faszination des historischen Bergwerks. Entdecken Sie die harten Arbeitsbedingungen, die die Bergknappen in vergangenen Zeiten erdulden mussten.
Rund 115 Meter des St. Anna Stollens sind für Sie zugänglich. Die Dauer der Bergwerksführung beträgt etwa 30 Minuten und Führungen sind ab etwa 3 Personen möglich. Für Ihren Besuch empfehlen wir etwas Abenteuerlust, feste Schuhe und Kleidung, die den Verhältnissen angepasst ist. Während der Führung wird jedem Besucher Schutzbekleidung zur Verfügung gestellt. Beachten Sie bitte, dass die Temperatur im Bergwerk bei ca. +8°C liegt.
Das Bergwerk ist zu Fuß in etwa 50 Minuten von der Barockkirche Bartholomäberg aus erreichbar. Bitte um Voranmeldung unter: +43 664 840 35 96
Zur AnmeldungKunstforum Montafon
Das Kunstforum Montafon (KFM) bietet aktive Angebote wie Seminare und Workshops als auch passive Formate wie Ausstellungen und Kunstvermittlung an. Der zentrale Veranstaltungsort ist die ehemalige Lodenfabrik in Schruns, die das ganze Jahr über ideal ausgestattete Räumlichkeiten bietet. Das Ausstellungsprogramm legt den Fokus auf zeitgenössische Kunst aus Österreich. Dadurch hat sich das KFM zu einem bedeutenden Treffpunkt für Kunstliebhaber entwickelt.
75 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs entstehen in allen Montafoner Orten Erinnerungszeichen. Zentrale Themen sind einerseits Flucht und Zwangsarbeit. Andererseits sind es auch Geschichten von Humanität und gewaltfreiem Widerstand. Es sind Schicksale von Menschen, die bisher im regionalen Gedächtnis nahezu ausgelöscht waren. Alle 15 Geschichten ereigneten sich im Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 im Montafon. Es sind individuelle Schicksale, aber keine Einzelschicksale. Fluchtgeschichten gab es damals unzählige, und Tausende haben allein im Montafon unter Zwangsarbeit gelitten. Gleichzeitig gab es Hilfsbereitschaft und Widerstand häufiger, als im Rahmen dieses Erinnerungsprojekts dokumentiert werden kann.
Erinnerung an Vergessene St. Gallenkirch: Gedenktafel an der Steinmauer vor dem Gemeindeamt beim Dorfbrunnen
Ab 1933 trieb der nationalsozialistische Terror unzählige Verfolgte in die Flucht. Auch das an die Schweiz grenzende Montafon wurde dadurch zum Schauplatz dramatischer Fluchtgeschichten.
Etliche Fluchtversuche scheiterten bereits an den gefährlichen und strapaziösen Fluchtwegen über die Montafoner Berge. Zahlreiche Flüchtende wurden von der nationalsozialistischen Grenzwache aufgegriffen. Einzelne Schlepper nahmen den Flüchtenden ihre gesamten Wertsachen ab und ließen sie vor der Grenze im Stich. Und immer wieder wurden Flüchtende von Schleppern bei der Grenzpolizei denunziert, um die ausgeschriebene Belohnung zu kassierten.
Allerdings gab es auch Fluchthelfer, die sich einer tiefen humanitären Gesinnung verpflichtet fühlten. Das Risiko jedoch war beklemmend: Eine Verhaftung der Fluchthelfer hatte die Deportation in ein Konzentrationslager zur Folge, manchmal sogar die sofortige Erschießung.
Meinrad Juen aus St. Gallenkirch ist eines der zahlreichen Montafoner Beispiele für beeindruckende Zivilcourage. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in einer kinderreichen Familie auf. Wohl auch deshalb begann Meinrad Juen bereits im Alter von 15 Jahren, Waren über die Schweizer Grenze zu schmuggeln. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland war es dann nur ein kleiner Schritt vom erfahrenen Schmuggler zum Fluchthelfer.
Meinrad Juen hatte Kontakte zu Widerstandsgruppen im Montafon, knüpfte darüber hinaus ein internationales Kontaktnetzwerk. 1942 wurde Meinrad Juen wegen „Judenschmuggels in die Schweiz“ verhaftet. Er entkam und tauchte bis zum rettenden Kriegsende unter. Ein Bericht der örtlichen Gendarmerie erwähnt insgesamt 42 Juden, denen Juen die erfolgreiche Flucht ermöglicht haben soll.