Museen im Montafon

Ein Schwung Kultur im Montafon Urlaub

Es erwartet Sie Museen zur Geschichte und Kultur des Montafons, der traditionellen Lebensweise der Montafoner Bevölkerung, die Prägung des Skisports im Tales, sowie auch Ausstellung zu den bildenden Künsten.

Heimatmuseum Schruns

Das seit 1906 bestehende Montafoner Heimatmuseum ist seit 1978 in dem rund 500 Jahre alten Steinhaus am Kirchplatz im Hauptort des Montafons beheimatet. Das Museum beherbergt Kulturgut aus dem gesamten Tal und informiert über die traditionelle Lebensweise der Montafoner Bevölkerung. Das ebenfalls hier untergebrachte Montafon Archiv sowie eine Fachbibliothek sind nach Voranmeldung für Studienzwecke zugänglich.

Mehrere Wechselausstellungen pro Jahr ergänzen das Angebot des Museums.

Öffnungszeiten:
DIE - FR & SO 14:00–17:00 Uhr
In Schruns am Kirchplatz
Tel.: +43 555674723

Was es zu sehen gibt:

Die original möblierte Wohnung, bestehend aus Küche, Kammer und Stube, gewährt Einblick in die traditionelle Wohnkultur der Talschaft. Besonders hervorzuheben ist der wohl älteste Montafonertisch aus dem Jahr 1712. In den Kellergewölben sind verschiedene traditionelle Werkstätten sowie eine Hammerschmiede eingerichtet. Im ersten Stock können Sie eine alte Bergschulklasse besichtigen. Seit 2022 bereichert die neue multimediale Ausstellung „WohlWolle – textiles Kulturerbe und zeitgenössische Mode“ die Dauerausstellung. Die „Zelle“ verweist auf die frühere Nutzung des Gebäudes als Bezirksgefängnis und thematisiert die Zeit des NS-Regimes im Montafon. Im Schopf finden Sie die Alpsennerei sowie als bauhistorische Besonderheit den wohl größten Kaminhut Vorarlbergs.

Bergbaumuseum Silbertal

Das Montafoner Bergbaumuseum besteht seit 1996 und befindet sich gemeinsam mit dem Gemeindeamt Silbertal im alten Schulhaus aus den 1920er-Jahren. Der inhaltliche Schwerpunkt der Dauerausstellung liegt auf dem Montafoner Bergbau des 14., 15. und 16. Jahrhunderts. Silber, Kupfer und Eisen waren im Spätmittelalter begehrte Abbauprodukte im Gebiet um Silbertal-Kristberg-Bartholomäberg. Das Museum stellt daher eine ideale Ergänzung zum Silberpfad und der Silberspielwelt am Kristberg sowie zum historischen Bergwerk am Bartholomäberg dar.

Öffnungszeiten:
DIE - FR & SO 14.00–17.00 Uhr
Silbertal Dorfstr. 8
Tel.: +43 555674723

Was es zu sehen gibt:

In der Ausstellung können Besucher aller Altersgruppen die spannende Welt des Bergbaus erleben und bergmännische Lebensweisen aus vergangenen Zeiten kennenlernen. Im Mittelpunkt steht ein kleiner Schaustollen mit Grubenhunt und Bergmann. Historische Fotos und Schriftstücke, traditionelles Werkzeug sowie Erze aus dem Bergbaugebiet ergänzen die Sammlung. Zudem werden die sozialen Verhältnisse der Knappen und rechtsgeschichtliche Besonderheiten wie das Amt des Bergrichters thematisiert. Wechselnde Sonderausstellungen.

Museum Frühmesshaus Bartholomäberg

Das Frühmesshaus in Bartholomäberg, ein herausragendes bauhistorisches Denkmal aus der Barockzeit, bereichert seit 2009 den Ortskern als Museum.

Der Frühmesser war über Jahrhunderte der zweite Priester im Ort und hatte unter anderem die Aufgabe, die Frühmesse zu lesen. Die Besonderheit des Frühmesshauses am Bartholomäberg liegt in seiner Lage, die einen einzigartigen Panoramablick über das Tal bietet. Hier befinden sich auch die historischen Wurzeln der Montafoner Siedlungsgeschichte, und lange Zeit war Bartholomäberg der Hauptort des Tales.

Öffnungszeiten:
DIE - FR & SO 14.00–17.00 Uhr
Bartholomäberg Dorf 11
Tel.: +43 555674723

Was es zu sehen gibt:

Das Museum zeigt insbesondere die barocke Baukultur der Region. Die herausragende Architektur des frühbarocken Gebäudes sowie Meisterwerke des barocken Mobiliars bilden einen stimmungsvollen Rahmen für Ausstellungen zur Montafoner Kulturgeschichte sowie zur spannenden Historie der Standortgemeinde Bartholomäberg. Die Sonderausstellungen beziehen sich sowohl auf den lokalen Raum als auch auf die Schwerpunktthemen der anderen Montafoner Museen.

Schualhüsli Bitschweil

Die alte Volksschule im Tschaggunser Ortsteil Bitschweil ist das einzige Montafoner Schulmuseum und verweist auf die vielen ehemaligen Berg- und Ortsteilschulen, die einst in der Region bestanden.

Im Jahr 1824 beschloss die Gemeinde Tschagguns, die Kinder des abgelegenen Weilers Bitschweil in einer eigenen Schule zu unterrichten. Das noch im Originalzustand erhaltene Schulhaus stellt heute eine Besonderheit dar. Das kleine Schulmuseum ist zweifellos ein gelungenes Beispiel für die Erhaltung traditioneller Architektur in Verbindung mit der Landschaft und der Kulturgeschichte der Region.

Öffnungszeiten:
SO 13:30 - 16 Uhr während der Sommersaison
Tschagguns Bitschweilstraße 31
Tel.: +43 555674723

Erinnern an Vergessene: 15 Geschichten
Erinnerungsorte im Montafon

75 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs entstehen in allen Montafoner Orten Erinnerungszeichen. Zentrale Themen sind einerseits Flucht und Zwangsarbeit. Andererseits sind es auch Geschichten von Humanität und gewaltfreiem Widerstand. Es sind Schicksale von Menschen, die bisher im regionalen Gedächtnis nahezu ausgelöscht waren. Alle 15 Geschichten ereigneten sich im Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 im Montafon. Es sind individuelle Schicksale, aber keine Einzelschicksale. Fluchtgeschichten gab es damals unzählige, und Tausende haben allein im Montafon unter Zwangsarbeit gelitten. Gleichzeitig gab es Hilfsbereitschaft und Widerstand häufiger, als im Rahmen dieses Erinnerungsprojekts dokumentiert werden kann.

Erinnerung an Vergessene St. Gallenkirch: Gedenktafel an der Steinmauer vor dem Gemeindeamt beim Dorfbrunnen

Ab 1933 trieb der nationalsozialistische Terror unzählige Verfolgte in die Flucht. Auch das an die Schweiz grenzende Montafon wurde dadurch zum Schauplatz dramatischer Fluchtgeschichten.

Etliche Fluchtversuche scheiterten bereits an den gefährlichen und strapaziösen Fluchtwegen über die Montafoner Berge. Zahlreiche Flüchtende wurden von der nationalsozialistischen Grenzwache aufgegriffen. Einzelne Schlepper nahmen den Flüchtenden ihre gesamten Wertsachen ab und ließen sie vor der Grenze im Stich. Und immer wieder wurden Flüchtende von Schleppern bei der Grenzpolizei denunziert, um die ausgeschriebene Belohnung zu kassierten.

Allerdings gab es auch Fluchthelfer, die sich einer tiefen humanitären Gesinnung verpflichtet fühlten. Das Risiko jedoch war beklemmend: Eine Verhaftung der Fluchthelfer hatte die Deportation in ein Konzentrationslager zur Folge, manchmal sogar die sofortige Erschießung.

Meinrad Juen aus St. Gallenkirch ist eines der zahlreichen Montafoner Beispiele für beeindruckende Zivilcourage. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in einer kinderreichen Familie auf. Wohl auch deshalb begann Meinrad Juen bereits im Alter von 15 Jahren, Waren über die Schweizer Grenze zu schmuggeln. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland war es dann nur ein kleiner Schritt vom erfahrenen Schmuggler zum Fluchthelfer.

Meinrad Juen hatte Kontakte zu Widerstandsgruppen im Montafon, knüpfte darüber hinaus ein internationales Kontaktnetzwerk. 1942 wurde Meinrad Juen wegen „Judenschmuggels in die Schweiz“ verhaftet. Er entkam und tauchte bis zum rettenden Kriegsende unter. Ein Bericht der örtlichen Gendarmerie erwähnt insgesamt 42 Juden, denen Juen die erfolgreiche Flucht ermöglicht haben soll.

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