Unsere Vermala und ihre Geschichte
vom Privatzimmer - zur Pension - zum Hotel
1957
Hubert & Mathilda Tschanhenz
Mathildas (gebürtige Kleboth, geboren am 15. Juni 1915) Leben war, wie das vieler anderer, von Anfang an von Schicksalsschlägen geprägt. Ihr Ehemann, Hubert Tschanhenz (gebürtig aus Gaschurn, geboren 1914), wurde bereits früh in den Krieg gezwungen. Zu jener Zeit führten Hubert und sein Bruder Josef Tschanhenz die Verputzerfirma Gebrüder Tschanhenz mit 80 Angestellten in Dillingen, Saarland, Deutschland. Mit Kriegsbeginn ging die Verantwortung für das Unternehmen auf die Frauen in der Familie über.
Über vier Jahre kämpfte Hubert widerwillig an der Front, doch eine Woche vor Kriegsende fiel er tragischerweise in Frankreich. Die Verputzerfirma wurde von Josef Tschanhenz weitergeführt. Mathilda kehrte mit ihrer 7-jährigen Tochter Priska und ihrem 6-jährigen Sohn Norbert ins Montafon zurück. Nun brachte sie als alleinerziehende Mutter in der Nachkriegszeit mit Näharbeiten ihre zwei Kinder durch. Der junge Norbert unterstützte sie mit “schwarzfischen” an der Ill. Heute noch im hohen Alter verweigert Norbert jeden Fisch. Erst viele Jahre später erhielt Mathilda eine geringe Abfindung von 250.000 Schilling für Huberts Firmenanteile. Mit diesem Geld legte Mathilda 1957 gemeinsam mit ihren Kindern den Grundstein im Vermala durch den Kauf von Grund und Boden.
Hildegard Burger war die Mutter von Rosmarie und die Nichte des "Herrgott Schnitzers" Johann Anton Stocker. In einer unserer Gaststuben können Sie ein handgeschnitztes Kreuz von Anton Stocker bewundern. Damals wurden seine handgeschnitzten Kruzifixe weit über die Grenzen des Landes bekannt. Rosmarie war auch eine Nachfahrin des Orgelbauers Christian Stocker. Seine Orgeln stehen in unzähligen Kirchen, z.B. in Dijon in Frankreich.
Hildegard hatte acht Kinder, wobei Rosmarie als Moltaschorri (das jüngste Kind) 1939 das Licht der Welt erblickte. Auch Hildegards Leben war vom Krieg und Armut stark geprägt: ihr Ehemann, Meinrad Burger, war aufgrund des Krieges und später durch seine Stukateurarbeiten in Frankreich über viele Jahre hinweg nicht anwesend. Die Sorgen des Alltages mit 8 Kindern musste sie über Jahre alleine bewältigen. Trotz des geringen Wohlstands blieb sie stets positiv und zeigte eine beeindruckende Lebensfreude.
Auf dem Bild sehen Sie Hildegard schwanger mit Rosmarie und mit den 3 Kindern Toni, Walter & Maria.
1958
Sohn Rudi kommt zur Welt
Norbert und Rosmarie begrüßen ihren ersten Zuwachs. Wortwörtlich wurde Rudi das Handwerk in die Wiege gelegt - denn Norbert & Rosmarie waren mittendrin in einer Baustelle.
1961
Kirchliche Hochzeit
Vor lauter Baustress wurde erst nach der Fertigstellung des Hauses geheiratet. Norbert mit Schwager Eckhart und Rosmarie mit Schwester Maria.
Die ersten Gäste
1961 baute sich der Bruder von Norbert ein eigenes Haus und so wurden von Rosmarie und Norbert Tschanhenz das Dachgeschoss übernommen und die ersten Gäste in 2 Zimmern mit Frühstück und einem Etagen-WC und Dusche im noch nicht verputzten Haus beherbergt. Nebenbei arbeitete Norbert im Familienbetrieb, eine Estrich Firma, damals von seinem Stiefvater Ludwig geleitet.
Am Tag der Fertigstellung der neuen Zimmer klopfte es an der Haustüre, mit suchenden Gästen nach einer Unterkunft. Die Familie zog auch ohne Dekor in die Zimmer. So haben wir unseren ersten Gästen, die zu Stammgästen weiterer 20 Jahre geworden sind, gefunden.
1964
1969
1971
1974
In den Jahren 1970/71 hatte das Tal Montafon gleich vielen Gäste im Winter wie im Sommer. Die gute Lage am einzigen Sessellift von St. Gallenkirch - der Garfreschabahn - ermutigte Rosmarie und Norbert in weitere Zimmer zu investiert und der GASTHOF VERMALA war geboren.
Es wurden im Haupthaus Zimmer ausgebaut, sowie wurde am Haus selbst jeweils auf der linken und rechten Seite angebaut. Nunmehr nahm das Gebäude fast die heutige Form an.
Über die nächsten Jahre wurden immer wieder Erneuerungen vorgenommen: Balkone neu gestrichen, Täfelungen angebracht, Schilder aufgehängt, Wände gestrichen, usw. Fast jährlich konnte man an der Fassade etwas neues erblicken
Postkarte ca. 1978
Geschwister vom Silberwald
Damalige Live Musik im Vermala
1986
1989
1990
1996
Hochzeit von Barbara & Ewald
Im Sommer 1996 wurde geheiratet in der Kirche in Gortipohl und anschließend mit über 120 Gästen im Löwen Hotel in Schruns bis in den Morgen gefeiert.
Übernahme GASTHOF
Rudi übernimmt Tschanhenz Estriche und Ewald den Gasthof Vermala, da Norbert & Rosmarie in den wohlverdienten Ruhestand wechseln. Da sie aber im Hotel wohnen, war der “sogenannte Ruhestand” kaum bemerkbar.
Ewald übernimmt die Küche
Für Ewald und Rudi war es ganz normal, dass Sie tagsüber auf dem Bau am Estrich legen waren und Abends ging es dann ab in die Küche. Ab 1996 durfte sich Ewald dann größtenteils der Küche widmen. Sofort wurde einmal die damalige Tellergarnitur ersetzt und aufgefrischt - kurz gesagt: abgeschafft - die fand er eben altmodisch. Dies sorgte noch lange für Redebedarf bei seinen Eltern Norbert & Rosmarie, die bis heute noch der Meinung sind: „das hätte es nicht gebraucht, denn die Alte war doch schön“. Speziell diesen Satz durften wir noch öfters bei fast allen Veränderungen hören und bringt uns bis heute immer wieder ins Schmunzeln.
1998 - 2000
Tod von Mathilda & Ludwig
Kurz nacheinander sind Uroma Mathilda und Stiefvater Ludwig Ende 1999 von uns gegangen. Tochter Lena durften Sie noch kennenlernen, sowie haben sie schon von dem 2. zu erwartenden Nachwuchs erfahren dürfen.
Umbau Zimmer Stammhaus
In der Nebensaison Frühling 1999 wurden die Zimmer im Stammhaus im 2. und 3. Stock komplett renoviert. Durch den Tod der Großoma Mathilda und Stiefvater Ludwig Ende 1999 stand im Haupthaus die 1. Etage leer und es wurden weitere 5 Gästezimmer im Frühling 2000 errichtet. Mit von der Partie war Tischlerei Netzer aus Gaschurn.
2002
Baustellen Einblicke
Grossumbau 2002
2004
2005
Sohn Leander Jakob kommt zur Welt
Errichtung Hackschnitzel-Pellets Anlage
Errichtung unserer 150 KW Hackschnitzel/Pellets Anlage plus einem Hackschnitzelbunker für 200 m2 Hackgut oder Pellets unterm Parkplatz zwischen der Silvretta Hauptstraße und dem Gipfelgaudi Chalet. Bis dahin benötigten wir Öl im Wert von ca. € 47.000 pro Jahr. Trotz der Anschaffung des Whirlpools auf der Restaurantterrasse in diesem Jahr, benötigten wir fortlaufend „nur“ noch ca. € 13.000,- für Hackschnitzel pro Jahr. Eine der besten Investitionen, die wir je tätigten, denn sie war in 2,9 Jahre amortisiert. Mittlerweile hat die Anlage 270KW und das Hackgut kommt ausschließlich aus der Region. Im Bergwiesen Chalet haben wir eine Luftwärmepumpe und somit ist der Ölverbrauch seit 2005 gleich null!
2009
2010
Bürgermeister Amt
Von 2010 bis 2015 war Ewald Bürgermeister der Gemeinde St. Gallenkirch, flächenmäßig die 2. größte und bettenstärkste Gemeinde Vorarlbergs. In seiner Amtszeit durfte er wundervolle Projekte verwirklichen & mitgestalten: Feuerwehrhaus, Verbindungsbahn Grasjochbahn, Bergrettungsheim, Kleinkindbetreuung mit Spielplatz und Dorfbäckerei, Gemeindeumbau, Seniorenheim, Wasserversorgung Gargellen im Vergalden, uvm.
2013
Neubau Suiten
Nun ist das Teppich- & Estrichlager, sowie das Raumausstatter Geschäft Geschichte. In der Dependance enstehen vier neue Suiten: Suite Alpenrose, Suiten Brunella und Suite Edelweiß.
2019 - 2020
3 Generationen am Bau
Der Umbau wurde in Eigenregie umgesetzt - die ganze Familie Tschanhenz von jung bis alt hat selbst Hand angelegt. Nur zwei externe Firmen waren mit dabei - Fließenleger Plätele Wisa & Installateur Günther Wachter. Die Großeltern Opa Norbert und Ehni Franz waren jeden Tag pünktlich an der Baustelle und gaben den Takt an. Manuel übernahm den Aushub und Kiosk Umbau zum Fahrradstall. Leander, Lena & Ewald machten sich an die Balkone, Fensterverkleidungen & Täfel Fassade. Birgit & Hausmeister Tomasz mauerten einmal rund ums Haus. Barbara hatte jedes einzelne Balkonbrett einmal in der Hand, fräste es zu und sorgte nebenbei für eine traumhafte Verköstigung. Ahna Hedwig und Oma Rosmarie stapelten das Restholz und räumten den Männern hinterher. Hedwig und Franz montierten zusammen die Logos auf dem Fassadensteiger und Opa Norbert schnitt die Fließen zu. Ferdinand (Bruder von Barbara) kam mit seinem LKW Kran stets zur Unterstützung, sowie half er beim Holzverbau. Cousine Anna, Cousin Philip und Freund Christoph waren treue freiwillige Helfer, sowie überraschten Sie uns hin und wieder mit einer Erfrischung und einer Runde Schleckeis.
Es war eine echt tolle Erfahrung und unsere Vermala wäre ohne unseren freiwilligen Helfer sowie unserer Familie nicht so schön geworden. Zusammen haben wir über 220 Tonnen Holz verarbeitet. Das schönste aber - mit 3 Generationen am Bau hat es einfach unheimlich Spaß gemacht. Unser Résumé zur Coronazeit: uns war eigentlich gar nie langweilig!